Das Archäologiemuseum in Bozen mit der Gletschermumie Ötzi
Einzigartige Objekte und aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse
„In diesem Museum in Bozen gibt es immer eine Warteschlange“, warnt mich jeder. „Schließlich sieht man im Archäologiemuseum die 5.300 Jahre alte Gletschermumie Ötzi, und die ist auf der ganzen Welt einzigartig.“
Ausgerüstet mit einem Online-Ticket, das prioritären Eintritt garantiert, stehe ich an der Kasse dieses Museums in Bozen. Nichts zu sehen von einer Warteschlange. Ist das Museum etwa geschlossen? „Jetzt in der Nebensaison hält sich der Besucherandrang in Grenzen“, informiert mich die Kassiererin. Ich atme auf und lasse mich von Ötzi in seinen Bann ziehen.
In der Kupferzeit hat dieser Mann ein ganz normales Leben geführt, bis ihn jemand in den Ötztaler Alpen mit einem Pfeil ermordet hat. Sein Körper und seine Ausrüstung haben sich im Eis erhalten, weil es unmittelbar nach seinem Tod geschneit hat. Was für ein unglaublicher Zufall! Staunend wandere ich durchs Museum, bewundere Ötzis Bärenfellmütze, seine Fellleggins und viele weitere einzigartige Funde.
Im letzten Stock werde ich unruhig. Wo ist die Mumie? Was, wenn sie gerade nicht hier im Museum in Bozen ist? Zum Glück führt mich die Dame von der Aufsicht zu einem kleinen Fenster, durch das man Ötzi betrachten kann. Gerade drängeln sich mindestens fünfzig aufgeregte Schüler davor.
Da ist sie ja endlich, die Warteschlange.